Ein Hashtag [ˈhɛʃtɛk oder ˈhæʃtæɡ] (Neutrum oder Maskulinum, zusammengesetzt aus englisch hash für das Schriftzeichen Rautezeichen [„#“] und englisch tag für Markierung) ist ein mit Rautezeichen versehenes Schlagwort, das dazu dient, Nachrichten mit bestimmten Inhalten oder zu bestimmten Themen in sozialen Netzwerken auffindbar zu machen. Die so ausgezeichnete Zeichenkette fungiert (pragmatisch) als Meta-Tag und Meta-Kommentierung. Diese Form der Verschlagwortung erfolgt in der Regel innerhalb des Fließtextes, wobei ein Hashtag auch vor oder hinter dem eigentlichen Text stehen kann. Kontaktnetze wie Pinterest, Facebook und Mikroblogging-Dienste wie X nutzen diese Angaben, um die Suche innerhalb ihres Netzwerks nach so verschlagworteten Begriffen zu erleichtern.
Ein Hashtag kann außerdem wie in gedruckten Lexika wahrgenommen werden: wie eine anderswo im selben Werk erklärte Bezeichnung (Schlagwort) zusammen mit einem Sonderzeichen unmittelbar davor oder dahinter als Hinweis auf die Existenz einer solchen Erklärung.
Hier wurden die Wörter Wikipedia und Enzyklopädie als Hashtag markiert. Eine Suchanfrage nach Wikipedia würde dann gezielt Beiträge finden, die mit dem Hashtag #Wikipedia gekennzeichnet sind.
Außerdem ist es mit Angabe eines Hashtags möglich, eine Aussage in einen besonderen Zusammenhang zu setzen:
Bei Instagram sehen die „Bildunterschriften“ folgendermaßen aus:
Hashtag ist eine Komposition aus den englischen Wörtern hash und tag, wobei es sich bei hash um das englische Wort für das Rautezeichen (#) handelt und tag für Markierung steht. Der Ausdruck hash steht im Commonwealth-Englisch auch für das Rautezeichen auf der Telefontastatur. Das Rautezeichen wird zudem in URLs bereits als Fragmentbezeichner benutzt.
Aus linguistischer Perspektive ist laut einer 2019 erschienen Veröffentlichung noch nicht eindeutig geklärt, ob es sich bei dem Hashtag um das Rautezeichen, die Zeichenfolge hinter diesem oder um die gesamte Zeichenfolge inklusive Rautezeichen handelt.
Die Funktionen von Hashtags sind:
Das Chat-System IRC nutzt das Doppelkreuz, um Channel-Namen zu markieren. Dieses Konzept griff der Mikroblogging-Dienst Twitter auf, aber erst nach dem Vorschlag des Rechtsanwalts und Internet-Aktivisten Chris Messina, der am 23. August 2007 auf Twitter schrieb:
Mit wachsender Bekanntheit dieser Markierungsmethode, die unter anderem für Twitter-Nachrichten über die Waldbrände in Südkalifornien 2007 benutzt wurde, reagierte Twitter und verlinkte alle Hashtags ab dem 1. Juli 2009.
Seit Twitter eine Suchfunktion für Hashtags anbietet, ist deren Nutzen umstritten. Alternative Twitter-Clients verlinken Hashtags automatisch auf eine entsprechende Trefferliste. Durch eine Analyse der Hashtags kann festgestellt werden, welche Twitter-Themen besonders beliebt sind. Diese werden in den sogenannten Trending Topics auf der Twitter-Startseite angezeigt.
Im Rahmen der Internetgemeinschaft existieren keine Regeln, welche Zeichenketten für ein Hashtag benutzt werden. Die Zeichenkette kann aus Buchstaben und Ziffern bestehen, Satz- und Leerzeichen dürfen nicht enthalten sein.
Einmal eingeführte Hashtags werden im Rahmen der Antworten auf einen Beitrag wieder aufgegriffen, was bei steigender Bekanntheit dafür sorgt, dass das so referierte Hashtag etabliert wird. So sorgte etwa das Hashtag #Aufschrei für eine deutschlandweite Bekanntheit, nachdem die Twitter-Nutzerin Anne Wizorek es 2013 im Rahmen einer Sexismus-Debatte einführte. Medien nutzten diesen Ausdruck als Schlagwort für weiterführende Sexismus-Berichterstattungen.
Mit der Etablierung des Hashtags wurden die Vorteile dieser Markierung auch von anderen Diensten genutzt. Im Juli 2011 schlug Messina die Nutzung innerhalb des sozialen Netzwerks Google+ vor. Google-Entwickler Joseph Smart reagierte auf den Vorschlag prinzipiell positiv. Im Oktober 2011 erläuterte Googles Senior Vice President for Social Media, Vic Gundotra, in e