Als Mobile App (auf Deutsch meist in der Kurzform App [Ép], eine AbkĂŒrzung fĂŒr den Fachbegriff Applikation; teils auch das App; auf engl. [ĂŠp] als Kurzform fĂŒr englisch application) wird eine Anwendungssoftware fĂŒr MobilgerĂ€te beziehungsweise mobile Betriebssysteme bezeichnet. Obwohl sich der Begriff App auf jegliche Art von Anwendungssoftware bezieht, wird er im deutschen Sprachraum oft mit Anwendungssoftware fĂŒr Smartphones und Tablets gleichgesetzt. Bei mobilen Apps wird zwischen nativen Apps, die nur auf einer Plattform funktionieren, und plattformunabhĂ€ngigen Web-, Hybrid- und Cross-Plattform-Apps unterschieden.
Es gibt sie fĂŒr die verschiedensten Bereiche. Diese reichen von einfachsten Dienstprogrammen und SpaĂanwendungen mit nur einer Funktion bis hin zu Programmpaketen mit umfangreicher FunktionalitĂ€t wie Office-Anwendungen, Spiele, Ratgeber, Fitness-Apps, zur Emulation Ă€lterer Heimcomputer und programmierbarer Taschenrechner oder als Hilfestellung fĂŒr Diabetiker. Mithilfe von mobilen Remote-Apps werden zunehmend digitale GerĂ€te ferngesteuert, wie zum Beispiel Kameras, Action-Camcorder oder Quadrocopter. Der GroĂteil dieser Apps ist kostenlos, ein kleinerer Teil muss, fĂŒr meist geringe BetrĂ€ge, im jeweiligen App Store gekauft werden.
Apps, die mehrere Dienste in einer mobilen Anwendung kombinieren, werden als Super-Apps bezeichnet. Solche Apps haben sich besonders in Asien etabliert.
Schon die ersten Mobiltelefone enthielten oft kleine Anwendungen wie etwa Kalender, Taschenrechner oder Handyspiele. Diese waren vom Hersteller fĂŒr das jeweilige Betriebssystem konzipiert, fest installiert und nur mit Root-Rechten löschbar. Mit dem Erscheinen von Java auf Mobiltelefonen (Java ME) bekamen Anwender die Möglichkeit, einfache Anwendungen und Spiele von ihrem Mobilfunknetzbetreiber oder aus dem Internet ĂŒber WAP (MIDlets) herunterzuladen, die hĂ€ufig schon plattformunabhĂ€ngig waren. Es entwickelte sich eine Hobby-Programmiererszene, aber auch professionelle SoftwarehĂ€user boten solche Anwendungen kostenpflichtig an. Auch auf diversen PDAs konnten Anwendungen installiert werden. Als VorlĂ€ufer von Smartphone-Apps können die Palm-OS-PDA-Anwendungen gelten, die meist nur aus einer Datei bestehen und nach dem Transfer direkt nutzbar sind. Auf Psion-Organisern konnten Programme mit dem GerĂ€t selbst erstellt werden.
FĂŒr Mobiltelefone mit eigenem Betriebssystem und der Möglichkeit, entsprechende Apps zu installieren, setzte sich um das Jahr 2000 der Begriff Smartphone durch. Dieser Begriff wurde im Mobilbereich erstmals von Ericsson fĂŒr den Prototyp GS88 verwendet. Weite Verbreitung fand um dieselbe Zeit die Communicator-Serie von Nokia, auf deren spĂ€teren Modellen das Betriebssystem Symbian lief. Zu den ersten im Massenmarkt verfĂŒgbaren Smartphones zĂ€hlten 2002 das Siemens S55 und das Nokia 7650, auf denen sich Java-Programme manuell ĂŒbertragen und ausfĂŒhren lieĂen. Erst mit dem Erscheinen des Apple iPhone 2007 und spĂ€ter der Android-Mobiltelefone und weiteren Smartphones wurde die Möglichkeit der Installation von Anwendungen auf mobilen GerĂ€ten breiten Bevölkerungskreisen gelĂ€ufiger, unterstĂŒtzt durch entsprechend verstĂ€rktes Marketing der Hersteller. Auf den meisten Smartphones sind einige Apps, wie zum Beispiel ein Webbrowser, ein E-Mail-Programm und ein Kalender, bereits vorinstalliert. Im Juni 2016 wurden allein fĂŒr iOS ĂŒber zwei Millionen Apps angeboten.
Weltweit wurden im Jahr 2016 ĂŒber 90 Milliarden Apps heruntergeladen (iOS-App-Store und Google-Play-Store). In Deutschland stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf 750 Millionen Dollar. Durchschnittlich verbrachte ein Android-Smartphone-Nutzer mehr als 1,5 Stunden am Tag in Apps. Die Liste der beliebtesten Apps (die meisten Downloads) in Deutschland fĂŒhrt 2016 WhatsApp an, gefolgt von Facebook Messenger und Facebook-App. Den vierten Platz belegt Snapchat und auf Rang fĂŒnf folgt Instagram. Die umsatzstĂ€rksten Apps waren Lovoo, Spotify und Tinder, wenn man Spiele-Apps auĂer Acht lĂ€sst. Die UmsĂ€tze des Gesamtmarktes legten deutschland- und weltweit in den Folgejahren weiter stark zu. Im Jahr 2020 war nach Angaben der Analysefirma Apptopia das Videoportal TikTok die mit weltweit gut 850 Millionen Downloads erfolgreichste App (App-Store und Google Play), vor WhatsApp, der Facebook-App, Instagram und dem Videokonferenz-Tool Zoom.
Native Apps zeichnen sich dadurch aus, dass sie speziell an die Zielplattform angepasst sind. Da eine native App die Programmierschnittstellen (APIs) der Zielplattform direkt benutzt, ist die Bandbreite der Anwendungen sehr hoch. Zudem kann auf alle plattformspezifischen Hard- und Software-Funktionen zugegriffen werden, wie Dateien, GPS, Beschleunigungssensoren, Mikrofon und Kamera. Durch die verschiedenen Software-Plattformen ist es jedoch nicht möglich, etwa eine Android-App auf einem iPhone aufzuspielen oder umgekehrt. Somit muss ein Softwareunternehmen die Anwendung fĂŒr jedes EndgerĂ€t einzeln entwickeln. Jede mobile Plattform besitzt ihr eigenes Software Development Kit (SDK) und ihre eigene integrierte Entwicklungsumgebung (z. B. Android Studio oder Xcode), welche von Entwicklern genutzt werden können. Die bevorzugten Programmiersprachen fĂŒr die gröĂten Systeme sind: