Als eine Story wird in sozialen Netzwerken und Instant-Messaging-Diensten einen Funktion bezeichnet, bei der der Nutzer in Form von kurzen zeitlich begrenzten Clips aus mehreren automatisch-ablaufenden Sequenzen eine Geschichte erzählt bzw. Statusmeldungen und Informationen vermittelt. Eine Story wird meist auf der Profilseite eines Nutzers angezeigt und stellt somit eine audiovisuelle Erweiterung zu der textbasierten Status-Funktion dar.


Aufbau


Eine Story ist meist eine kurz und in mehrere Sequenzen unterteilte automatische Abfolge (Autoplay) von Bildern oder Videos, die durch Hintergründe, Musik, Texte, Sticker, Animationen, Effekte und Emojis untermalt wird. Ziel der Story ist es eine Geschichte (z. B. ein Alltagserlebnis) zu erzählen oder eine Botschaft zu vermitteln (Statusmeldung). Meist können Stories nachträglich nicht verändert werden und sind nur für kurze Zeit verfügbar. Durch das Verwenden von Hashtags, Markierungen von Personen und Standortangaben kann die Reichweite einer Story gesteigert werden. Wie auch bei anderen Funktionen in sozialen Netzwerken kann die Sichtbarkeit der Story für Personengruppen in den Datenschutz-Einstellungen angepasst werden. Stories werden fast ausschließlich auf einem mobilen Gerät wie einem Smartphone oder Tabletcomputer erstellt und meist vertikal angezeigt.


Geschichte


Durch das Aufkommen von besseren Handykameras und dem populärer werden von internetfähigen mobilen Apps wurde auch das Bedürfnis größer, die Statusfunktion, die es bereits in sozialen Netzwerken schon länger gibt, auf den multimedialen Bereich zu erweitern und Funktionen des Feeds dadurch abzunehmen.

Im Oktober 2013 führte Snapchat erstmals die Story-Funktion ein. Hierbei handelt es sich um eine Abfolge von Snaps, die zusammen durch eine chronologische Reihenfolge eine Geschichte erzählen. Nach 24 Stunden wird eine Story gelöscht. Snapchat wurde unter anderem wegen dieser Funktion sehr bekannt und beliebt bei jungen Menschen. Deshalb kopierten andere Apps diese Funktion. Im Oktober führte Twitter die Story-Funktion mit dem Namen Moments ein. 2016 führte Google den Dienst Google AMP Stories ein, mit dem mobilen Webseiten schneller geladen werden können und in dem Format einer Story dargestellt werden können.

Im August 2016 führte Instagram eine Story-Funktion ein, bei der der Inhalt nach 24 Stunden gelöscht wird. Von den Medien wurde der Seite daher oft vorgeworfen, Snapchat zu kopieren.

Im Februar 2017 führte der Instant-Messenger WhatsApp die Story-Funktion Now Status in der Beta ein, die später in Status umbenannt wurde. Im März wurde eine Story-Funktion in Facebook für den Facebook Messenger eingeführt. Auch YouTube führte im August 2018 eine Story-Funktion ein, die sich anfangs noch auf Bilder beschränkte, mittlerweile aber auch kurze Videoclips unterstützt.

Im August 2018 führte die Gif-Webseite Giphy eine Story-Funktion ein. Auch Netflix experimentiert seit Juni 2019 in der Mobilen-App-Version mit einer Story-Funktion für Filmtrailer- und Teaser.


Nutzungs-Statistiken


Weltweit nutzen ca. 1,5 Milliarden Menschen durchschnittlich am Tag die Story-Funktion in einem sozialen Netzwerk oder Messenger. Im Zeitraum zwischen Ende 2018 und April 2019 stieg dabei vor allem der Zuwachs auf dem Facebook Messenger Stories-Dienst an. Vor allem jüngere Menschen nutzen diese Funktion. So nutzen bei den 18- bis 24-Jährigen über 20 % die Funktion auf Instagram, während es bei den über 55-Jährigen nur noch knapp 2 % sind. Auf Snapchat nutzen im März 2019 nach Statista über 190 Millionen Nutzer die Funktion, auf Facebook über 500 Millionen, auf Whatsapp über 500 Millionen und auf Instagram im Dezember 2018 auch über 500 Millionen. Auf Facebook Stories nutzen durchschnittlich 150 Millionen Nutzer die Funktion am Tag, auf Instagram 300 Millionen, auf Whatsapp 450 Millionen und auf Facebook Messenger Stories 70 Millionen.

In einer Umfrage von Facebook mit 18 Tausend Teilnehmern aus 12 Ländern, gaben 68 % an, die Story-Funktion mindestens einmal im Monat zu nutzen. Jeder zweite gab an, dass dadurch sein Kaufverhalten beeinflusst wird und die Werbewebseite besucht wird. Besonders beliebt sind Stories in dem Bereich Mode und Tourismus.

Die Webseite Fanpage Karma hat mehrere Instagram-Accounts nach der Größe der Profile analysiert und die durchschnittliche Reichweite von Posts und Storys pro Follower bestimmt. Dabei kam heraus, das Posts eine höhere Reichweite haben als Storys, die oft weniger als die Hälfte an Reichweite haben.


Stories im Online-Marketing


Durch die zunehmende Popularität der Story-Funktion wird sie nicht nur von Privatpersonen genutzt, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil im Social Media Marketing als Unterpunkt des Online-Marketings. Wichtig ist dabei vor allem eine Marke authentisch, visuell aber auch persönlich und unterhaltend an die Werbekunden mit der Story-Funktion zu vermitteln. Instagram erkannte auch das Potenzial für Charity-Aktionen und führte im Juli 2019 eine Spenden-Funktion für Stories ein.


Stories als Webserie


Der Instagram-Kanal „eva.storie“, der 2019 gestartet worden ist, erzählt die Geschichte von der durch den Holocaust verfolgten und in das KZ Auschwitz verschleppten Jugendlichen Eva in Echtzeit nach. Sie ist die erste aufwendig produzierte Instagram-Story in Form einer Webserie mit mehreren Millionen US-Dollar Produktionskosten und soll vor allem junge













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